Willkommen in Haselbach
Von 1996 bis 2000 dauerten die Baumaßnahmen für die Dorfsanierung in Haselbach.
Schon von der Größe her war die Sanierung ein außergewöhnliches Projekt, 1,5 km lang mit einem Höhenunterschied von 50 Metern.
Außergewöhnlich war auch, dass gleichzeitig zwei Projekte parallel durchgeführt wurden. Das war zum einen das wasserwirtschaftliche Projekt mit der Renaturierung des Haselbachs und das städtebauliche Projekt mit dem Ausbau der Haselbachstraße.

Aufgrund der Bestandsaufnahme durch das Planungsbüro Reif in Fulda beschloss der Stadtrat von Bischofsheim die Sanierung Haselbachs mit dem Ziel, die Ortsstruktur zu verbessern, den öffentlichen Straßenraum zu gestalten, den teilweise verrohrten Bachlauf freizulegen und für Anwohner und Erholungssuchende erlebbar zu machen.

Insgesamt wurde ein Defizit an öffentlichem Grün festgestellt, der Straßenraum präsentierte sich als breites ungefasstes Fahrbahnband aus dunklem Asphalt, versehen mit den unterschiedlichsten Belägen in den Randbereichen.

 
Bauzeit
In fünf Bauabschnitten wurde die Haselbachstraße samt Haselbach umgekrempelt. Das bedeutete für die Anwohner fünf Jahre Verkehrsbehinderung, Lärm der Baumaschinen, Ärger und Kosten.

Alle Hausgrundstücke bekamen neue Anschlüsse zur Wasserver- und Entsorgung, die Stromleitungen wurden in die Erde verlegt. Viel Erdbewegung war für das neue Bachbett nötig. Tonnenweise wurden große Kalksteine aus Strahlungen für die Randbefestigung angefahren. Grundstücke waren zeitweise überhaupt nicht anzufahren. Das Gedröhne der Presslufthämmer und Staub drangen in die Häuser.

Fünf Millionen Mark kostet die Freilegung des Haselbachs, die mit 2,64 Millionen DM, das sind 52,6 Prozent, aus dem Gewässerausbauprogramm des Freistaats Bayern gefördert wurde.

Die Kosten der städtebaulichen Gestaltung liegen bei 4,9 Millionen DM. 1,9 Millionen Mark wurden dafür aus dem Europäischen Fonds für die regionale Entwicklung beigesteuert, 400.000 DM Zuschuss gab es aus Landesmitteln.

 
Gestaltung
Das Typische an Haselbach herauszuarbeiten und die historischen Strukturen zu bewahren, standen bei der Planung für die Gestaltung des Dorfes im Vordergrund:

Das langgezogene Straßendorf am Fuß des Kreuzbergs mit dem Bachlauf als Mittelpunkt, markante Stellen wie Kiliansbrunnen, Nepomukstatue, die Wendelinuskapelle mit der alten Dorflinde.

Das Wasser war dabei das wichtigste Gestaltungselement. Immer aus einem anderen Blickwinkel ist Wasser und Natur zu erleben, sind Tiere im und am Bach zu beobachten.

Stauden, Sträucher und Bäume in den Randbereichen, fünf Brunnen, Ruhebänke entlang der Straße, Brücken und Stege mit Holzgeländer, Treppen ins Wasser, der einladend gestaltete Dorfeingang mit dem Erinnerungsstein und die holzgeschnitzte Tafel mit den Haselbacher Symbolen, schaffen eine ländliche Idylle, die, umgeben von den Ausläufern von Finkelberg, Käuling, Kreuzberg, Arnsberg und Osterburg, inmitten der von den Vorfahren geschaffenen, noch intakten Kulturlandschaft, und eingebettet in den Wechsel der Jahreszeiten, ganzjährig ein Schauspiel mit ständig wechselnden Farben und Stimmungen bietet und positive Sinneserfahrungen ermöglicht.

 

Dorffest
Dorfidylle pur vermittelte das Fest zum Abschluss der Dorfsanierung am 23. Juni 2001, ein strahlender Sommertag unter der alten Dorflinde am plätschernden Lindenbrunnen.
Vertreter von Behörden, von am Bau beteiligten Firmen, und die Dorfbevölkerung waren zusammengekommen. An Kreuzbergbier und Bratwurst mit Weck konnte sich jeder laben, so wie er wollte.
Die Haselbacher Trachtenkapelle umrahmte mit ihren Darbietungen das Fest. Robert Reder eröffnete es mit seinem Gedicht an Haselbach.

Bürgermeister Armin Lommel erinnerte an den "langen steinigen Weg" vor und während der Bauzeit, dass Haselbach jetzt das ist, was es sein soll, nämlich Heimat.
Landrat Dr. Fritz Steigerwald, vom neuen Gesicht Haselbachs begeistert, nannte es eine Visitenkarte für den Landkreis. Pfarrer Manfred Endres und Pfarrer Jürgen Kleinlein segneten das gelungene Werk, die liebens- und lebenswerte Heimat Haselbach.

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